Ein Bericht von Hartmuth Schlachter
Nachdem ich schon im Vorjahr meinen ersten Backyard-Ultra-Lauf hatte, wusste ich diesmal schon genauer, was mich erwartet: Start mit Sonnenaufgang um 5:31 Uhr auf einer Zeltwiese am Krähenberg – also wieder ein „Heimspiel“ ganz in der Nähe unseres Vereins, organisiert von Jan Schrobsdorff (Katzen Sprung`s Backyrd Ultra: KSBU), Last Human Standing, d.h. es gewinnt nicht der oder die Schnellste, sondern derjenige, der am längsten durchhält, „Jede Stunde eine Runde“- und zwar von 6,7 km, alle starten wieder nach einer Stunde, die Länge der Pause zwischen zwei Runden hängt von der Pace ab, mit der ich die 6,7 km laufe.
Im letzten Jahr bin ich 10 Runden gelaufen, also 67 km in 10 Stunden. Die schaffte ich auch relativ locker, erst ein paar Tage später bin ich darauf hingewiesen worden, dass ich damit eine Weltjahresbestleistung (in 2024) für die M70 Altersklasse so nebenbei aufgestellt hatte.
In diesem Jahr war ich noch besser vorbereitet, die bisherige Weltjahresbestleistung in der M70 hielt ein Neuseeländer mit 12 Runden. Also war das Ziel klar: Ich musste 13 Runden schaffen.
Die ersten 10 Runden waren noch locker, man kann beim Laufen viel mit den verschiedensten Leuten klönen, denn die Pace ist ja nicht sehr schnell, es geht ja um Ausdauer. Dann aber merkte ich, dass ich mit der Zeit doch immer langsamer wurde, mit der Folge, dass ich zwischen zwei Runden fast gar keine Pause hatte – und nach inzwischen 10 Stunden muss man ja auch noch genug essen.
Der Lauf am Kuhhirten ist niederschwellig organisiert, die Läufer müssen sich selber verpflegen, wenn sie denn genug Zeit haben. 71 Läuferinnen und Läufer waren am Start, viele Auswärtige zelteten die Nacht vorher und hinterher auf einer Zeltwiese am Start/Zielbereich.
Mit der Laufverpflegung kam ich aber gerade so hin, Trinken war auch okay (siehe folgendes Foto).
Es war über Mittag schon heiß, sodass ich die 12. und 13. Runde in eins durchlief. Weltjahresbestleistung mit 87 km in der M70, mal sehen, wie lange die anhält. Am Anfang, als ich noch frisch war, habe ich auch mal kurz über 17 Runden nachgedacht, das wäre Deutsch Rekord (All time). Aber man muss ja noch Ziele haben.
Leider musste unser ATSler Ingo nach 13 Runden auch aufhören, mit Knieproblemen. Schade, er war nämlich gut trainiert und fit und wollte eigentlich die ganz Nacht durchlaufen und „die Sonne wiedersehen“. Das schafften ein paar andere „Lauf-Verrückte“, nach 25 Runden/Stunden und fast 168 km stand der Sieger Davor Bendin aus Kiel am Sonntagmorgen gegen 7:00 Uhr fest.
Hierzu ist auch ein netter Bericht im Weser Kurier erschienen: http://ep.weser-kurier.de/weserkurier/177868/article/2269805/21/4/render/?token=14cd412883cb1525f673b819e30757a3&vl_app_id=com.newscope.epaper.wk&vl_app_version=6.21.0&vl_platform=android